Orientierunglos auf Facebook und Co.? Irrtümer über Social Media Teil I

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Orientierunglos auf Facebook und Co.? Irrtümer über Social Media Teil I

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Jeder hat schon mal was von Facebook, Instagram und Co. gehört?. Trotzdem ist es für viele Unternehmen immer noch ein Buch mit sieben Siegeln, welches besser geschlossen bleibt. „Bringt nichts, zu gefährlich und zu aufwendig“. Ein großer Irrtum! Die Geschichte von Social Media und Marketing ist geprägt von Missverständnissen und Mythen. Wir klären die“Irrtümer über Social Media“ auf! 

Meine Kunden sind nicht in den sozialen Medien

Auf der Erde leben 7,7 Milliarden Menschen. 4,2 Milliarden von ihnen surfen im Internet. Von diesen Nutzern sind unglaubliche 3.397 Milliarden aktiv in den sozialen Medien. Das ist knapp die Hälfte der Weltbevölkerung! Das besagt die neue Untersuchung  „Digital 2018 Q4 Global Digital Statshot“, die jedes Jahr von der Social Media Management Plattform Hootsuite und der digital Agentur „We are social“ erscheint und das Verhalten der Menschen  im Internet untersucht. Wenn man sich nun die Statistiken für Österreich, Deutschland und die Schweiz genauer anschaut, wird deutlich: Über 50 Prozent der jeweiligen Bevölkerung ist in den sozialen Medien aktiv.

In Österreich leben 8.76 Millionen Menschen, 7.71 Millionen nutzen das Internet (88 Prozent) und 4.4 Millionen (50 Prozent) schauen dabei auch in den sozialen Medien vorbei. Deutschland zählt 82.37 Millionen Einwohner. 79.12 Millionen sind im Internet (96 Prozent) und 38 Millionen (46 Prozent) bei Facebook, Instagram, Snapchat, Twitter und Pinterest angemeldet. In der Schweiz ein ganz ähnliches Bild: Bei einer Bevölkerungszahl von 8.58 Millionen Schweizern, nutzen 8.15 Millionen das Internet (95 Prozent) und 4.4 Millionen soziale Medien (51 Prozent).

Damit ist jeder zweite Österreicher, Deutsche oder Schweizer ein aktiver Nutzer in den sozialen Medien. Facebook, Instagram und Co. sind längst Mainstream-Medien. Ob Jung oder Alt, Mann oder Frau, Handwerker oder Akademiker, Schüler oder Rentner – jeder Zweite von ihnen nutzt die sozialen Netzwerke.88 Prozent Österreicher surfen im Internet. Jeder ZWeite ist in den sozialen Medien aktiv.

Über Social Media kann man eh nichts verkaufen

Das ist ein Irrtum, den man leicht widerlegen kann. Instagram ist dazu das beste Beispiel. Seit kurzem gibt es dort nämlich ein Shopping-Feature. Produkte, die auf einem Post zu sehen sind, können direkt mit dem Online-Shop verknüpft werden. Ohne Umwege führt dann der Weg zum Verkaufsabschluss. Und das wird gerade bei Instagram sehr gut angenommen.

Übrigens: Die Wahrscheinlich eines Online-Einkaufs liegt bei Instagram-Nutzen um 70 Prozent höher als bei Nicht-Instagram-Usern (Quelle hier). Eine Umfrage von Social Media Examinier (einem großen US-Medienunternehmen) beweist, dass die Verkäufe generell steigen, wenn Unternehmen in Netzwerken wie Facebook, Twitter, Pinterest oder Instagram aktiv sind. 52 Prozent der befragten Unternehmen bestätigten, dass ihr Verkäufe durch die sozialen Medien gestiegen sei.
Marketing in sozialen Netzwerken steigern die Verkaufszahlen
Auch bei Facebook gibt es eine Shop-Funktion. Facebook ist zwar noch nicht Amazon, aber auch in dem sozialen Netzwerk werden Produkte gesucht. Weiterer Vorteil: In Unternehmens-Post kann direkt ein Produkt bzw. auf den Facebook-Shop verlinkt werden. Über Hashtags können diese auch Nicht-Fans angezeigt werden. So kann man relativ unkompliziert auf einzelne Produkte aufmerksam machen.

Außerdem ist der Facebook-Shop gratis. Es müssen keine Verkaufsprovisionen gezahlt werden. Der Facebook-Shop ist ein kostengünstiger Vertriebskanal. Das ist besonders praktisch, wenn man nur wenige Produkte im Sortiment anbietet. Facebook, Instagram und Co. sind im Prinzip nichts anderes als virtuelle Schaufenster mit Direktvertrieb.

Social Media ist nur was für große Unternehmen Bewertungen bei Google machen ein Unternehmen authentischer.

Kein Zweifel: Große Firmen profitieren von professionellen Auftritten in sozialen Netzwerken. Aber nur nicht sie. Besonders kleinere und lokale Unternehmen können großen Nutzen daraus ziehen. Und das aus zwei ganz einfachen Gründen.

Erstens: Ein Blick in Google Analytics beweist: Social Media Marketing bringt zusätzlichen Traffic auf die firmeneigene Webseite und die Online-Shops. Mittlerweile sind Social-Media-Plattformen wie Facebook, Instagram, Pinterest alternative Suchmaschine und damit effektive Traffic-Bringer. Dieses Potenzial sollte nicht ungenutzt bleiben.

Zweitens: Bewertungen bei Google, Yelp, Trusted Shop oder Facebook wecken Vertrauen – das beweisen zahlreiche Studien. Hat ein Unternehmen 4,7 Sterne bei Google, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Neukunde auf die Webseite oder den Online-Shop surft. Das ist die beste Werbung! Fordern Sie daher ihre Kunden auf, Sie im Internet zu bewerten.

Ich hab ja eine schöne Webseite …

Eine gutgemachte Homepage, die im Idealfall auch eine mobile Version zur Verfügung stellt, ist sehr wichtig für ein Unternehmen. Sich allein auf dieses Präsentationsform zu stützen, ist möglich, aber auch verschenktes Potenzial. Ist ein Unternehmen beispielsweise auf Pinterest vertreten, steigert es die Auffindbarkeit in der Google-Bildersuche. Pinterest-Profile werden nämlich von Google indexiert. Wird ein Bild von einem Unternehmen oder Produkt gepostet, kann das auf der virtuellen Pinnwand gelikt, kommentiert und geteilt werden. Das erhöht automatisch die Reichweite, Conversions, Leads und Backlinks. Und das belohnt Google in den Suchergebnissen.

Ein weiterer Vorteil von Profilen in sozialen Medien: Die Hemmschwelle der Kontaktaufnahme von Fans, Bestands- und Neukunden ist geringer. Eine Nachricht per Facebook schicken, geht vielen schneller von der Hand als eine E-Mail zu schreiben oder anrufen. Des Weiteren können Aktionen, Gewinnspiele und einzelne Produkte auf Profilen besser ausgespielt werden und erreichen Kunden und Fans auch dann, wenn Sie nicht aktiv auf die Webseite des Unternehmens gehen. Gleichzeitig können Facebook-, Instagram- oder Twitter-Nutzer öffentlich auf das Unternehmen und seine Posts reagieren – also in Interaktion treten. Diese Interaktion wird auch den Freunden und Freundesfreunden angezeigt. Welche Webseite kann das?

Warum Trolle und Shitstorms nicht so fürchterlich sind und warum man unbedingt einen Redaktionsplan haben sollte, erfahren Sie in Teil II der Irrtümer über Social Media.

M.A. Kerstin Steinert ist freie Journalistin, Editorin und Content Managerin. Sie lebt und arbeitet in Deutschland und Österreich und beschäftigt sich schon seit Jahren mit den (Un)tiefen des Internets.

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